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Ich bin in Dinslaken geboren und natürlich bereits mehr als einmal am Museum Voswinckelshof vorbei gelaufen.
Die Betonung liegt hier ganz klar auf „VORBEI“.
Mal ehrlich, wir sind in großen Teilen Europas unterwegs und wenn wir eins lieben, dann sind das Heimatmuseen.
Es ist nicht nur ein Skandal, dass wir in unserer eigenen Heimatstadt bisher nicht den Weg in dieses Museum gefunden haben, es ist auch absolut skandalös, dass die meisten Leute unserer Familie, Freunde und Bekannten ebenfalls noch nie hier waren.
Warum ist das eigentlich so, dass man seine eigene Stadt so sehr vernachlässigt? Eine plausible Erklärung habe ich dafür tatsächlich nicht 😀
Nun war es aber endlich soweit. Wir durften das Museum nicht einfach nur besichtigen – der Eintritt ist übrigens sowie stets kostenlos – wir kamen auch in den Genuss, dass wir eine tolle Führung von dem Museumsleiter Herrn Dr. Theißen erhalten haben.
Im Rahmen dessen lernten wir unsere Stadt noch einmal von einer ganz neuen und durchaus sehr interessanten Seite kennen.
Schon am Eingang konnten wir in die Historie eintauchen, denn dort gab es direkt eine historische Türe einer alten Gruft zu bestaunen. Schaut auch die Schnitzereien mal genauer an, die Zeichen stehen alle auf Trauer.
Wir haben so viel gelernt und können euch einen Besuch des Museums wirklich nur ans Herz legen.
Habt ihr gewusst, dass Dinslaken in der Vergangenheit seinen eigenen Pfennig hatte?
Wusstet ihr, dass hier im Museum Voswinckelshof eine in Deutschland einzigartige Harpunenspitze ausgestellt ist?
Für uns war es auch tatsächlich überraschend, wie modern das Museum aufgestellt ist. An zig interaktiven Stationen kann man wirklich lange verweilen und sehr anschaulich eine Reise in die Vergangenheit unternehmen.
Man kann sogar einen Blick in den Untergrund werfen.
Auch die Industrie in Dinslaken ist keineswegs zu verachten. Dieser Einblick war ebenfalls super interessant und viele dieser Firmen gibt es ja noch immer.
Handwerk ist ebenfalls ein präsentes Thema und selbst hier sind manche Betriebe sogar noch existent.
Die Weimarer Republik, die NS-Zeit, der 2. Weltkrieg und das jüdische Leben in Dinslaken… super viele Themenbereiche werden hier im Museum abgedeckt. Auch leben, lernen und spielen gehört natürlich dazu.
Was wir auch aus vielen Heimatmuseen am Niederrhein bereits kennen, ist die Niederrheinische Kaffeetafel. Wir haben nicht einmal geahnt, dass es diesen geselligen Brauchtum bei uns in der Heimatstadt ebenfalls gibt. Diese findet in der historischen Küche an einer langen Tafel statt.
Das ist sicherlich super gemütlich und jetzt schäme ich mich richtig 😉
Unser Artikel ist wirklich nur ein minimaler Einblick in dessen, was euch hier im Museum erwartet. Schaut unbedingt selbst mal vorbei und erkundet alles in Ruhe. Ihr werdet überrascht sein.
Neben der Dauerausstellung gibt es regelmäßig wechselnde Sonderausstellungen. Momentan findet man hier Kunstwerke von x-positions und die Kunstwerke von Regine Kielmann haben es uns besonders angetan.
x-positions besteht jedoch nicht nur aus ihr. Diese Gemeinschaft repräsentiert x-Künstlerinnen, die mit x-Materialien arbeiten und auch x-Betrachtungsweisen von Kunst bieten.
Ihr müsst aber schnell sein, denn diese Ausstellung läuft nur noch bis zum 07.11.21 und wird dann ab dem 21.11.21 von der Sonderausstellung „40 Jahre Kulturkreis Dinslaken e.V.“ abgelöst.
Auch das Außengelände vom Voswinckelshof läd durchaus zum verweilen ein. Hier waren wir allerdings auch schon wesentlich öfter, als im Innenbereich des Museums.
Der Garten ist zu jeder Jahreszeit wirklich wunderschön und speziell im Frühling fanden wir die Tulpenpracht ganz besonders Klasse.
Hier findet man Natur, Kunst, Geschichte und auch – wie bereits am Eingang des Museums – einen Teil vom Dinslakener Skulpturenweg.
Unser Sohn ist ebenfalls in Dinslaken geboren und mittlerweile erwachsen. Auch er war tatsächlich noch nie in unserem Heimatmuseum, obwohl er sich eigentlich total für Geschichte und Museen interessiert. Nach unseren Erzählungen wird sich das aber sicherlich ganz schnell ändern.
Parken kann man während der Öffnungszeiten übrigens ganz bequem auf dem Vorplatz. Dazu müsst ihr nur klingeln und der Poller senkt sich in den Boden 😉
Hier findet ihr das Museum Voswinckelshof:
Elmar-Sierp-Platz 6
46535 Dinslaken